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Titel der Sendung: WDR 2 Bücher <BR>

Autoren: Cilla Börjlind, Rolf Börjlind <BR>

Titel: Die Springflut <BR>

Rezensentin: Christine Westermann <BR>

Datum der Sendung: 13.09.2013 <BR>

 

Eine schwangere Frau wird an der schwedischen Küste qualvoll ermordet. Der Fall wird erst nach 23 Jahren gelöst. Fast sechshundert Seiten dauert es bis zum Showdown und keine Seite davon ist langweilig, so Christine Westermann.

 

Die Handlung:

 

Spielt an der schwedischen Küste und in der Hauptstadt Stockholm. Wenn Sonne, Mond und Erde sich auf einer Geraden befinden, gibt es eine Springflut. Dann beträgt der Unterschied zu einer normalen Flut fast einen halben Meter.

 

Der Kopf eines Menschen ist ungefähr fünfundzwanzig Zentimeter hoch. Alles, was kleiner ist, wird überspült. So auch die junge, hochschwangere Frau, die man mit gefesselten Händen in der schmalen Bucht im Sand eingegraben hat. Nur ihr Kopf ragt aus dem seichten Wasser. Als die Flut kommt, Welle um Welle, ertrinkt sie langsam und qualvoll... Niemand weiß, wer die Frau ist. Niemand kennt ihren Mörder. Der ermittelnde Polizeibeamte kann den Fall nicht lösen, die Tat bleibt ungesühnt. 23 Jahre lang. Dann fischt eine Studentin der Polizeiakademie den Fall wieder aus den Akten. Und ....

 

Die Bewertung

 

Natürlich wird der Fall gelöst, die Mörder werden überführt und wer die Frau in der Flut war, ist am Ende auch klar.So weit, so gut, ein Krimi eben.

 

Aber dieser hier ist noch ein wenig anders, weil ein wenig besser. Die beiden gewieften schwedischen Krimiautoren schlagen erstmal viele Haken, entfernen sich vom eigentlichen Plot, eine Liebes und eine Familiengeschichte kommen hinzu, der Krimi hat fast sechshundert Seiten, es dauert also bis zum Showdown. Macht aber nichts, denn es wird nie langweilig. Im Gegenteil. Es ist eine großartig stille Spannung in diesem Roman, die sich langsam anschleicht beim Lesen, wie es sich für einen wirklich guten Krimi gehört. Wenn man schon denkt, na klar, so muss es gewesen sein, ist es garantiert ganz anders gewesen und dieses Anderssein macht auch noch großen Sinn.

 

Und am Schluß, wirklich ganz am Schluß, platzt nochmal eine Bombe. Eine, die man beim besten Willen nicht ticken hören konnte. Oder doch? Und jetzt? Wie geht das jetzt weiter, will man wissen. Genialer Cliffhanger, aber keine Panik die Fortsetzung der Geschichte ist schon in der Mache.

Rezensionen