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Hart auf hart

Roman
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Boyle, T. Coraghessan
Medienkennzeichen: Romane
Jahr: 2015
Verlag: München, Hanser
Mediengruppe: Belletristik
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Inhalt

Titel der Sendung: WDR 2 Bücher <BR>
Autor: T. Coraghessan Boyle <BR>
Titel: Hart auf Hart <BR>
Rezensent: Thomas Koch <BR>
Datum der Sendung: 22.02.2015 <BR>
 
Bizarre Außenseiter auf der Suche nach dem amerikanischen Traum. Eine tragische Geschichte über Freiheit. Brillant, überzeugend und mitreißend geschrieben. Ein typischer Boyle!
 
Die Handlung
 
Wie in den meisten Romanen von Boyle, wird auch in "Hart auf Hart" eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven der Figuren erzählt. Dabei werden - auch typisch Boyle - unterschiedliche Handlungsstränge und verschiedene Zeitebenen meisterlich miteinander verknüpft.
 
Die zentrale Geschichte läuft zwischen Adam und Sara. Beide sind Außenseiter, leiden unter Verfolgungswahn, sind besessen von Verschwörungstheorien und haben jeglichen Glauben an die USA verloren. Die Interpretation von Freiheit führt bei Sara zum Beispiel dazu, dass sie sich im Auto nicht anschnallt und damit eine aberwitzige Eskalation auslöst. Adam bereitet sich auf ein Leben im Wald vor, um die bevorstehende Übernahme des Landes von Aliens und Chinesen zu überstehen. Adams Idol und Vorbild ist Colter, ein legendärer Trapper, der sich vor 200 Jahren mit Indianern herumgeschlagen hat und als knallharter Waldläufer auf wunden Füßen seinen Verfolgern entkommen ist. Adam übernimmt seinen Namen, jagt allerdings keine Biber, sondern baut Schlafmohn an.
 
Die Geschichte des echten Colter liefert in dem Roman den historischen Teil. Ein weiterer Strang erzählt die Geschichte aus der Perspektive der Eltern von Adam: Sten, der Vater, pensionierter Schuldirektor und Vietnamveteran ist zu Beginn des Romans mit seiner Frau Carolee auf einer Luxus-Kreuzfahrt. Beim Landgang in Costa Rica werden sie überfallen und der Ex-Marine Sten bricht einem der Angreifer den Hals. Dafür wird er gefeiert und zeigt amerikanisches Selbstverständnis, nach dem Motto: Wir Amerikaner verteidigen unsere Freiheit, wo immer sie auch bedroht wird! Typisch Boyle, dass er dieses große Thema ganz klein und auch tragisch erzählt, denn der Held hat als Vater offensichtlich versagt, weil Sohn Adam sein Leben komplett an die Wand fährt.
 
In der Geschichte tauchen Waffen und Drogen auf, die Figuren sind unkalkulierbar, die Beziehungen der Menschen sind tragisch und selbst wenn nur Kleinigkeiten passieren, spürt man beim Lesen, dass das kein gutes Ende nehmen wird. Der Verfolgungswahn, unter dem Adam leidet, treibt ihn immer mehr in die Enge und lässt den vermeintlichen Freiheitskämpfer zum gefühllosen Killer werden.
 
Bewertung
 
Die Eskalation wird von Boyle zwangsläufig und nachvollziehbar beschrieben. Beim Lesen ist man ganz nah dabei und spürt die Ausweglosigkeit der Figuren, die Boyle großartig inszeniert und mitreißend beschreibt. Man steht gewissermaßen knietief in dem Bach, im dem das Leben der Protagonisten gerade "bachabwärts" geht . Dabei nimmt Boyle keinerlei moralische Wertung vor und erzählt trotzdem eine große Geschichte, in der es um Moral und Freiheit geht. Eine Geschichte über bizarre Außenseiter in den USA, eine Geschichte über den Zerfall von amerikanischer Identität und Selbstverständnis. Ein typischer Boyle!

Rezensionen

Details

Personen Suche nach diesem Verfasser Boyle, T. Coraghessan
Medienkennzeichen: Romane
Jahr: 2015
Verlag: München, Hanser
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ISBN: 978-3-446-24737-6
2. ISBN: 3-446-24737-8
Beschreibung: 395 S.
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Originaltitel: The Harder They Come <dt.>
Mediengruppe: Belletristik