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Rom, Träume

Moravia, Pasolini, Gadda und die Zeit der Dolce Vita
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Albath, Maike
Medienkennzeichen: Romane
Jahr: 2013
Verlag: Berlin, Berenberg
Mediengruppe: Belletristik
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Inhalt

Titel der Sendung: Druckfrisch <BR>
Autorin: Maike Albath <BR>
Titel: Rom, Träume <BR>
Rezensent: Denis Scheck <BR>
Datum der Sendung: 01.06.2014 <BR>
 
In diesem Sommer werden wieder Millionen von Menschen im Urlaub vor der Frage stehen, wie man sich am besten einer fremden Stadt oder Landschaft, einer fremden Kultur annähert. Gewiss, man besucht Museen, bestaunt die Architektur, lässt sich vom Alltagsleben verzaubern, verleibt sich die regionalen Spezialitäten ein ¿ aber allzu oft bleibt doch das Gefühl, bloß an der Oberfläche zu kratzen, vom spezifischen Nationalcharakter bestenfalls einen flüchten Eindruck mitzubekommen. Am einfachsten wär¿s, man würde sich in eine Einheimische oder einen Einheimischen neu verlieben.
 
Genau so eine Möglichkeit zu einer neuen Liebe bietet das Buch, das ich Ihnen heute als erstes empfehlen möchte. Es heißt "Rom, Träume", geschrieben hat es die deutsche Italienkennerin Maike Albath, und ihr Werk ist ein überaus geglückter Zwitter zwischen geistfunkelnder Kulturgeschichte, amüsanter Anekdotensammlung und hinreißendem Klatsch. Maike Albath erzählt von der einzigartigen kulturellen Blüte Roms in den 50er und 60er Jahren.
 
Ihr roter Faden dabei sind die Werkbiographien von Autoren und Filmemachern: Alberto Moravia, Pier Paolo Pasolini oder Carlo Emilio Gadda zum Beispiel. Sie spricht mit Zeitzeugen und führt uns in die angesagten Szeneorte von damals an der Via Veneto oder der Piazza Popolo. Maike Albath lässt uns die Entstehung der Meisterwerke von Fellini und Visconti miterleben. Wir werden Zeuge, wie die Amerikaner in Cinecittá ihr "Hollywood am Tiber" entdecken und mit ungeheurem Statistenaufwand Filme wie "Ben Hur" und "Quo Vadis" drehen. Und wir erleben die Geburt jenes Filmtitels "La dolce vita", der ur­sprünglich bitter ironisch gemeint war, die Hohlheit der Mediengesellschaft geißeln sollte und paradoxerweise Jahrzehnte später von ihren korrupten Protagonisten wie Silvia Berlusconi zur Rechtfertigung ihres kriminellen Lebensstils benutzt wurde.
 
Überhaupt ist Albaths Rom die große Schule für das Denken in Paradoxien: "Es gibt zwei Arten von Faschisten: die Faschisten und die Antifaschisten", sagt etwa Ennio Flaiano, der heimliche Held von Albaths Buch. "Rom, Träume" ist eine Art Denkmal für den wortwitzigen Flaiano, der die Freiheit höher schätzte als jede Art von Ideologie und seine Erfahrung als Drehbuchautor für Fellini und Antonioni auf den Punkt brachte: "Meine Lieben, merkt Euch, dass in Italien die Wirklichkeit immer die Phantasie übertrifft. Erfindet nie etwas! Schreibt ab."
 
Das ist bis heute so. Also vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue, und lesen Sie Maike Albaths "Rom, Träume", erschienen im Berenberg Verlag.

Rezensionen

Details

Personen Suche nach diesem Verfasser Albath, Maike
Medienkennzeichen: Romane
Jahr: 2013
Verlag: Berlin, Berenberg
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ISBN: 978-3-937834-65-8
2. ISBN: 3-937834-65-6
Beschreibung: 301 S. : Ill.
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Mediengruppe: Belletristik