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Die vielen Namen der Liebe

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Thúy, Kim
Medienkennzeichen: Romane
Jahr: 2017
Verlag: München, Kunstmann
Mediengruppe: Belletristik
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Inhalt

Titel der Sendung: WDR 2 Bücher <BR>
Autorin: Kim Thúy <BR>
Titel: Die vielen Namen der Liebe <BR>
Rezensentin: Christine Westermann <BR>
Titel der Sendung: 04.06.2017 <BR>
 
Acht Jahre ist Vi, als sie mit der Mutter und den Brüdern aus Vietnam flieht und schließlich in Kanada neu beginnt, der Vater bleibt zurück. Eine kleine, leise Geschichte über Liebe, Sehnsucht und ein Leben zwischen den Kulturen.
 
Die Handlung
 
Es beginnt zunächst im Vietnam der sechziger Jahre, in Saigon. Die kleine Vi wächst in einer wohlhabenden Familie auf, hat drei ältere Brüder und eine Mutter, die sich um alles kümmert. Einen Vater und Ehemann gibt es auch. Einen, der von seiner Frau vergöttert wird. Von dem alles Unangenehme ferngehalten wird. Den man nicht stören darf. Dem seine Frau die Welt zu Füßen legt und nicht etwa umgekehrt. Dem sie seine zahlreichen Affären nicht nur verzeiht, sondern sie erst gar nicht erwähnt. Auch eine Art von Liebe. Denn in der vietnamesischen Sprache gibt es sechs verschiedene Bedeutungen für das Wort Liebe. Liebe bis zur Selbstaufgabe wie die Mutter sie lebt, gehört auch dazu. Als die Kommunisten Mitte der 1970er Jahre in Saigon einmarschieren, will Vis Mutter in die Freiheit fliehen. Sie tut das allein mit ihren vier Kindern, der geliebte Mann weigert sich, das Land zu verlassen. Sie fliehen mit einem Schlepper, sind boat people, landen nach Aufenthalten in Flüchtlingslagern schließlich in Kanada. Wo das Wort Liebe für Vi eine überraschend andere Bedeutung bekommt.
 
Die Bewertung
 
Das Wunderbare an diesem Roman ist die Stille, die ihn umgibt. Es passiert Dramatisches, aber genau das eben kommt nicht laut daher. Die Autorin beschreibt ruhig, fast gelassen das ausschweifende Leben des Vaters, die Flucht auf dem Boot , die schweren Anfangsjahre in Kanada. All das formuliert sie mit großer Zurückhaltung. So als wolle sie dem Leser auf keinen Fall bedrängen. Genau das aber, die feine Distanz, die sie zu wahren sucht, bewirkt das Gegenteil. Man fühlt sich beim Lesen sofort zu diesem kleinen Mädchen, seiner Familie, ihrer Geschichte hingezogen. Will unbedingt mehr wissen über die Liebe und die vielen Namen, die sie hat. Dieses Büchlein hat gerade einmal 138 Seiten und ein Kritiker hat sehr klug angemerkt, welch große Kunst es ist, so viel beeindruckendes Leben auf so wenigen Seiten zusammenzufassen und zu erzählen. Andere hätten daraus einen Tausend-Seiten-Schinken gemacht, die Autorin braucht nicht mehr als diese 138. Ihre Sprache ist voller Poesie, voll stiller Schönheit. Eines der wenigen Bücher, die ich zweimal gelesen und mich kein einziges Mal gelangweilt habe.

Rezensionen

Details

Personen Suche nach diesem Verfasser Thúy, Kim
Medienkennzeichen: Romane
Jahr: 2017
Verlag: München, Kunstmann
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ISBN: 978-3-95614-168-3
2. ISBN: 3-95614-168-7
Beschreibung: 138 S.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Alvermann, Andrea [Übersetzer] ; Große, Brigitte [Übersetzer]
Mediengruppe: Belletristik