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Titel der Sendung: WDR 2 Bücher <BR>

Autor: Nick Hornby <BR>

Titel: Small Country <BR>

Rezensent: Thomas Koch <BR>

Datum der Sendung: 09.02.2014 <BR>

 

In seinem neuen Buch präsentiert Nick Hornby vier kleine Stories. In ihnen erzählt er witzig und ironisch von Menschen, die in außergewöhnlichen Situationen sind und zeigt dabei, wie skurril und tragisch das Dasein ist.

 

Die Handlung

 

Schon in der ersten Kurzgeschichte in diesem Buch macht Nick Hornby klar, dass er ein ganz großer Erzähler ist. Aus der Perspektive einer Mutter erfährt man, dass ihr 23-jähriger Sohn Mark ein Pornostar ist. Es ist wohl weniger das schauspielerische Talent des Sohnes, als die Größe seines Penis, die den Sohn in der Branche so erfolgreich macht. An dieser Stelle könnte die Geschichte schlüpfrig und unangenehm werden, bei Hornby ist das nicht der Fall. Zielsicher geht er der Frage nach, was eine Mutter in so einer Situation macht und zeigt, was in einer Familie in Bewegung gerät, wenn plötzlich die Größe des Geschlechtsteils des Sohnes zum Thema wird. Es ist ein großes Vergnügen zu lesen, wie Nick Hornby Peinlichkeit, Befangenheit, Neugier und Staunen aufeinander prallen lässt.

 

In den drei weiteren Kurzgeschichten des Buches geht es um:

 

- einen Jungen, der im kleinsten Land der Welt lebt und dazu gezwungen wird in der Nationalelf seines Landes zu spielen, weil es nur noch elf gesunde Männer gibt.

 

- einen Jungen, der einen Videorekorder bekommt, den man in die Zukunft vorspulen kann und der so vom bevorstehenden Weltuntergang erfährt und versucht bis dahin zum ersten Mal Sex zu haben.

 

- und um einen Wachmann, der in einer Kunstgalerie auf ein obszönes Jesusbild aufpassen muss und sich dabei in die Künstlerin verliebt.

 

Die Bewertung

 

Sehr unterschiedliche Geschichten, die alle aus der Ich-Perspektive geschrieben sind. Die Figuren, die Hornby erzählen lässt, sind in außergewöhnlichen Situationen, denken und handeln darin aber völlig normal und für den Leser absolut nachvollziehbar. Die Typen sind einem nah und vertraut. Und so entwickeln die vier Storys beim Lesen eine große Sogwirkung und man will unbedingt erfahren, wie sie zu Ende gehen. "Small Country" erschien 2011 schon mal als gebundenes Buch. Nun liegt es erstmals als Taschenbuch vor.

Rezensionen