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Titel der Sendung: WDR 2 Buchtipp

Autorin: Claire Keegan

Titel: Das dritte Licht

Rezensentin: Christine Westermann

Datum der Sendung: 12.03.2023

 

Das dritte Licht: ein herzzerreißender Roman

 

Ein junges Mädchen kommt zu Pflegeeltern

Der Roman hat nur knapp 100 Seiten

Eines der schönsten Bücher des Jahres

 

 

Worum geht es?

 

Irland, Anfang der 1980er. Ein Mann ist mit seiner Tochter auf dem Weg zu entfernten Verwandten in Wexford. Die Achtjährige ist nicht sein einziges Kind, zu Hause ist seine Frau mit dem vierten Kind schwanger und es wird finanziell noch enger, wenn "ein Maul mehr zu stopfen ist", wie er es nennt.

 

Also kommt die Kleine erstmal zu den Kinsellas, einem kinderlosen Ehepaar. Sie können das Kind, versichert ihnen der Vater, so lange behalten, wie sie wollen. An diesem fremden Ort mit zwei ihm fremden Menschen, findet das kleine Mädchen etwas, was es noch nicht erlebt hat.

 

Es gibt alles im Überfluß, Essen, Aufmerksamkeit und vor allem Zuneigung. Von dem Drama, das sich bei den Kinsellas vor langer Zeit abgespielt hat, kann es nichts wissen.

 

Was sagt Kritikerin Christine Westermann?

 

Der Roman hat gerade mal 95 Seiten, und die vielen Menschen, die ihn gelesen haben, sind hin und weg. Die britische Zeitung The Times zählt ihn zu den 50 wichtigsten Romanen des 21. Jahrhunderts. Für mich ist es bis jetzt – Anfang März 2023 - eines der schönsten Bücher des neuen Jahres.

 

Wenn Claire Keagan davon erzählt, was ein Kind zum Leben braucht, was Familie auch sein kann, tut sie das sehr zurückhaltend, sie deutet nur an, sie lässt Lücken, die man beim Lesen mit eigenen Gedanken füllt. Auf den letzten Seiten ist es im besten Sinn des Wortes, ohne Kitsch, herzzerreißend.

 

Ich habe mich nur langsam von dieser Geschichte lösen können.

Für wen ist das Buch?

 

Für alle, die eine berührende Geschichte lesen wollen, die zum Nachdenken anregt.

Rezensionen