Titel der Sendung: WDR 2 Bücher <BR>
Autorin: Tove Jansson <BR>
Titel: Das Sommerbuch <BR>
Rezensentin: Christine Westermann <BR>
Datum der Sendung: 18.07.2014 <BR>
Dieser Roman ist nicht neu: Für finnische Leser ist er schon lange ein Klassiker, der immer wieder neu aufgelegt und von Generation zu Generation weitergereicht wird. Denn er ist ganz besonders, findet Christine Westermann.
Die Geschichte
Die sechsjährige Sophia verbringt mit ihrer Großmutter und ihrem Vater die Sommermonate auf einer kleinen Insel im finnischen Meer. Sophia wacht mitten in der Nacht auf und erinnert sich, dass sie jetzt ein Bett für sich allein hat, weil ihre Mutter gestorben ist. Die Großmutter ist immer in ihrer Nähe, und obwohl alt und gebrechlich und manchmal auch schon ein bisschen tüdelig, wird sie zu Sophias ständiger Begleiterin.
Die beiden reden viel miteinander, die Großmutter erzählt, was sie schon alles über das Leben weiß, sie sprechen über Liebe, über Glück und Unglück, über das Sterben. Oft ist Sophia anderer Meinung als die Großmutter, sie streiten sich, sind kurz beleidigt und vertragen sich wieder. Sie streifen über die Insel, kennen Bäume und Pflanzen mit Namen, sie fangen Fische und wissen, wann das Meer ein Freund ist und wann es zum Feind werden kann. Und hinter all dem spürt man diese unendlich große, unausgesprochene Liebe zwischen einer alten Frau und einem kleinen Mädchen.
Die Bewertung
Blau in allen Schattierungen ist der Einband des Buches. Tiefdunkelblaues Wasser, auf dem wie ein Spiegelei eine kleine Insel schwimmt. Und dann kommt ein Himmelblau, das nicht aufhören will. Die Insel auf dem Umschlagbild gibt es wirklich, sie ist winzig und liegt irgendwo im finnischen Meerbusen. Das Sommerbuch ist ein sehr besonderes Buch. Eines, das ich gern verleihen, verschenken würde. Das schon jetzt voller Eselsohren ist, weil es so viele Stellen gibt, die ich irgendwann nochmal aufschlagen und nachlesen will.
Ein Buch, das Sehnsucht macht nach einer Großmutter wie die kleine Sophia sie hatte. Sehnsucht nach Sommern, wie sie früher einmal waren. Die schön und heiß waren und in denen es nie schlechtes Wetter gab. In meiner Erinnerung jedenfalls. Ein Buch, das fröhlich macht und dennoch wehmütige Seiten hat . Es ist klug, lebensklug, aber nie belehrend geschrieben, und rührt durch seine klare, einfache, sehr selbstverständliche Art manchmal fast zu Tränen. Es ist mein Buch des Sommers 2014. Na gut, des Sommermonats Juli. Schließlich hat der Sommer ja gerade erst richtig angefangen.....
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Medienkennzeichen:
Romane
Jahr:
2014
Verlag:
Köln, Bastei Lübbe
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-7857-2498-9
2. ISBN:
3-7857-2498-5
Beschreibung:
204 Seiten : Ill.
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Originaltitel:
Sommarboken <dt.>
Mediengruppe:
Belletristik