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Titel der Sendung: WDR 2 Bücher <BR>

Autor: Ayelet Gundar-Goshen <BR>

Titel: Eine Nacht, Markowitz <BR>

Rezensentin: Christine Westermann <BR>

Datum der Sendung: 20.12.2013 <BR>

 

"Eine Nacht, Markowitz" erzählt die wunderbare Geschichte eines Mannes, der eine junge, schöne deutsche Jüdin mit einer Scheinheirat vor den Nazis rettet, sich dann aber entgegen der Abmachung nicht wieder scheiden lassen will.

 

Die Handlung¿

 

... erzählt die sehr unterschiedliche Lebens- und Liebesgeschichte von drei Paaren. Von Frauen, die schwanger werden, aber nicht von ihren Ehemännern. Und von Ehemännern, die das nicht merken, oder nicht merken wollen.

 

Die Geschichte beginnt in den 40er Jahren, in einem kleinen Dorf in Palästina. Der Bauer Jacob Markowitz, ist Mitglied einer jüdischen Widerstandsbewegung und bekommt mit einer Gruppe anderer den Auftrag, 20 deutsche jüdische Frauen vor dem Holocaust zu retten.

 

Die Männer fahren mit dem Schiff nach Deutschland, gehen dort Scheinehen ein, fahren mit den Frauen zurück und lassen sich sofort, wie vorher vereinbart, wieder scheiden. Nur Jacob Markowitz will das nicht. Er, der Unscheinbare, hat Bella, die schönste der 20 Frauen, geheiratet. Um nichts in der Welt will er sie freigeben .Sie tobt, ist stocksauer, aber kann ihn nicht umstimmen. Und nun?

 

Die Bewertung

 

Ein Roman wie ein Donnerhall. Nachdem ich die erste Seite gelesen hatte, habe ich das Buch erst zweihundert Seiten später, mitten in der Nacht, wieder weggelegt. Die restlichen zweihundert Seiten dann am folgenden Abend. Eine wunderschöne Geschichte, vollgepackt mit Sinnlichkeit, mit Humor, mit Spannung, manchmal ein bisschen wie ein kunterbuntes Märchen. Manchmal mit ein paar Längen, aber großartig erzählt. Eine leises Lächeln, ein fröhliches Grinsen haben mich bei der Lektüre dieses Buches stets begleitet.

 

Der Roman, der bislang nur in Israel erschienen ist, erzählt am Rande auch von der Zeit des britischen Mandats vor der Staatsgründung Israels. Diese kleine Geschichtslektion kommt ganz nebenbei daher, ist wunderbar eingebunden in die Handlung. Noch nie war Weltgeschichte so sexy und lustig, hat ein Kritiker in Israel geschrieben. Hin und wieder tauchen ein paar hebräische oder jüdische Begriffe auf, am Ende des Buches gibt es deshalb ein kleines Verzeichnis, in dem die einzelnen Wörter kurz und knapp erklärt werden.

 

Damit Weihnachten wirklich ein fröhliches Fest wird, sollte man unbedingt die Nächte mit Jakob Markowitz verbringen.

Rezensionen