Titel der Sendung: WDR 2 Bücher <BR>
Autor: Matthew Quick <BR>
Titel: Silver Linings <BR>
Rezensentin: Christine Westermann <BR>
Datum der Sendung: 12.05.2013 <BR>
Auf dieses Buch kann man sich freuen, so Buchkritikerin Christine Westermann. "Silver linings" wurde verfilmt, gewann einen Golden Globe und einen Oscar. Die Geschichte ist anrührend mit einem wunderschönen Ende.
Die Handlung spielt in Amerika, in Philadelphia. "Every cloud has a silver lining" sagt man im Englischen, was so viel heißt wie "es hat alles sein Gutes". Auch das Schlechte. Pat, ehemaliger Geschichtslehrer, 34 Jahre alt, hofft ebenso inbrünstig wie verzweifelt, dass ihm mitten in seinem persönlichen Chaos tatsächlich auch etwas Gutes widerfahren möge. Gut wäre, seine Frau würde zu ihm zurückkommen. Er weiß nicht, wo sie ist und ob er sie noch einmal für sich gewinnen kann. Gut wäre auch, sein Vater würde wieder mit ihm reden, seine Mutter nicht ständig weinen.
Und am besten wäre es, er müsste nie mehr in seinem Leben an jenen schlimmer Ort zurück. So nennt er die psychiatrische Klinik, in der er die letzten vier Jahre verbracht hat, weil er im Affekt etwas wirklich Schlimmes getan hat. Er kann sich nur nicht mehr erinnern, was. Aber jedes Mal, wenn er ein bestimmtes Musikstück hört, wird ihm schwarz vor Augen und er muss einfach zuschlagen. Und dann lernt er Tiffany kennen, die auch große Mühe hat, mit dem Leben irgendwie klar zu kommen.
Die Bewertung: Wenn man das Buch zu Ende gelesen hat, ist einem völlig klar, warum die Filmrechte sofort verkauft waren. Ganz großes Kino, diese Geschichte. Ein Roman, der einem zu Beginn etwas Angst macht, weil man nur vermuten kann, was passiert ist. Immer befürchten muss, der sympathische Mann könne jeden Moment wieder den Überblick verlieren und ausrasten. Pat selbst erzählt seine Geschichte ungemein sanft und fast unbekümmert, aber zwischen den Zeilen lauert, kaum zu greifen, großes Unheil. Pat hat seit seiner Entlassung aus der Psychiatrie nur ein Ziel. Seine Frau zu finden und sie zu überreden, wieder mit ihm zu leben. Dafür liest er sich durch die gesamte amerikanische Literatur, damit Nikki ihn nicht für einen ungebildeten Trottel hält, er macht zehn Stunden am Tag Fitness, damit sie ihn wieder attraktiv findet. Er ist zu allen Menschen ungemein nett, auch zu denen, die er doof findet, weil Nikki sehen soll, dass er sich geändert hat. Das ist zum einen rührend, zum anderen aber auch sehr witzig. Tragik und Komik halten sich perfekt die Waage. Und der Roman hat ein wunderschönes Ende. Ähnlich einem Silberstreif am Horizont. Es gibt Hoffnung. Aber vielleicht auch nicht. Doch, das ist schön. Wenn Sie es gelesen haben, werden Sie wissen, warum.
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Medienkennzeichen:
Romane
Jahr:
2013
Verlag:
Reinbek bei Hamburg, Rowohlt
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ISBN:
978-3-463-40081-5
2. ISBN:
3-463-40081-2
Beschreibung:
342 S.
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Originaltitel:
The Silver Linings Playbook <dt.>
Mediengruppe:
Belletristik