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Name der Sendung: WDR 2 Buchtipp

Autor: Maxim Leo

Titel: Der Held vom Bahnhof Friedrichstrasse

Rezensentin: Christine Westermann

Datum der Sendung: 10.04.2022

 

Der Held vom Bahnhof Friedrichsstraße: Eine Hochstaplergeschichte

 

Vom Stellwerksmeister zum Nationalhelden

Deutsche Geschichte amüsant verpackt

Komisch, absurd und richtig gut erzählt

 

 

Worum geht es?

 

Michael Hartung, Ende 50, ist ein erfolgloser Videothekenbesitzer. Zu DDR-Zeiten war er Stellwerksmeister am Bahnhof Friedrichstraße. Hartung bekommt kurz vor dem 30. Jahrestag des Mauerfalls Besuch von einem Journalisten. Der hat in Stasiakten Belege über eine spektakuläre Massenflucht gefunden.

 

127 Menschen sollen in einem S-Bahn-Zug vom Bahnhof Friedrichsstraße in den Westen gelangt sein. Ein verliebter Mitarbeiter der S-Bahn hatte absichtlich eine Weiche falsch gestellt, um seiner Freundin den Weg in die Freiheit zu ermöglichen.

 

Michael Hartung dementiert zunächst. Ist aber nach Zahlung eines Honorars bereit, die Geschichte zu bestätigen. Wenig später reißen ihm die Medien die Video-Bude ein, der Held vom Bahnhof Friedrichstraße wandert von Talkshow zu Talkshow und soll vor dem Bundestag zum Jahresfall des Mauer reden.

 

Was sagt Kritikerin Christine Westermann?

 

"Der Held vom Bahnhof Friedrichsstraße" ist so absurd, so komisch, so gut gebaut und erzählt, dass man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Auch nicht aus dem Fremdschämen, weil man sich immer wieder bei klassischen Westler-Vorurteilen erwischt.

 

Die Westweiche gab es tatsächlich, Maxim Leo hat aufwändig Streckenpläne studiert, einen ehemaligen Stasimann nach einer möglichen Massenflucht befragt, der den Plot mit den Worten abnickte: Für Ihre Zwecke reicht es.

 

Ich habe übrigens erstmal vergeblich bei Google geforscht, bis ich begriffen hatte, dass sich der Autor das alles nur ausgedacht hat. Über die Filmrechte für den Roman wird natürlich bereits verhandelt.

 

Für wen ist das Buch?

 

Für Menschen aus Ost und West, die mal richtig übereinander lachen wollen, weil sie merken, wie schief ihre gegenseitigen Vorurteile sind.

Rezensionen