Titel der Sendung: WDR 2 Bücher <BR>
Autor: Kent Haruf <BR>
Titel: Lied der Weite <BR>
Rezensentin: Christine Westermann <BR>
Datum der Sendung: 11.02.2018 <BR>
Kent Haruf erzählt die Geschichte von sieben Menschen und ihren unterschiedlichen Lebenslagen - in einer Kleinstadt in Colorado. Die Geschichte hat Witz, Charme und sie ist spannend, sagt WDR 2 Literaturkritikerin Christine Westermann.
Die Handlung
spielt in einer amerikanischen Kleinstadt, irgendwo in Colorado. Es sind zwei Geschichten, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, am Ende aber doch zusammenlaufen.
Viktoria ist 17, geht noch zur Schule, wird schwanger, ihre Mutter schmeißt sie raus. Das Mädchen sucht Hilfe bei ihrer Lehrerin und die überredet zwei alte Viehzüchter, Viktoria vorübergehend aufzunehmen. Die beiden verstehen was von Kühen und Kälbern, aber nichts von einer 17-Jährigen - einer schwangeren schon gar nicht. Und es gibt die Geschichte von Ike und Bobby, zwei kleine Jungen, die so gerne eine Mutter hätten, die morgens fröhlich aufsteht und ihnen Frühstück macht. Funktioniert aber nicht, die Mutter leidet unter einer schweren Depression, bleibt den ganzen Tag im Bett, bis sie eines Tages doch aufsteht, das Haus verlässt und zu ihrer Schwester in die Großstadt zieht.
Warum am Ende doch alles irgendwie halbwegs gut wird, jedenfalls auf den ersten Blick, ist ebenso überraschend wie schön.
Die Bewertung
Familie kann auch etwas sein, was man erst finden muss, heißt es im Klappentext. Ein Satz, der schon gleich mal eine wunderbare Zusammenfassung dieses Buches ist.
Ziemlich einsilbig, fast schon lakonisch erzählt der Autor die Geschichte von sieben Menschen und ihren unterschiedlichen Lebenslagen. Und doch so einfühlsam und beinahe zärtlich, dass man von Anfang an mit dem Herzen dabei ist. Es passiert nicht oft, dass ich bei einem Roman Seiten überschlage, weil die emotionale Spannung so groß ist, dass ich erstmal wissen muss, ob auch alles gut wird, bevor ich mir die Zeit nehme, Seite für Seite zu lesen.
Dabei kommt die Geschichte keineswegs tränendrüsig daher, sie hat Witz, sie hat Charme, Spannung, macht sofort Kino im Kopf. Das haben die in Hollywood auch gemerkt. Zwei der Romane von Kent Haruf wurden verfilmt, auch "Lied der Weite" .
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Medienkennzeichen:
Romane
Jahr:
2018
Verlag:
Zürich, Diogenes
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-257-07017-0
2. ISBN:
3-257-07017-9
Beschreibung:
384 S.
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Originaltitel:
Plainsong <dt.>
Mediengruppe:
Belletristik