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Titel der Sendung: WDR 2 Buchtipp

Autorin: Andrea Maria Schenkel

Titel: Der Erdspiegel

Rezensentin: Christine Westermann

Datum der Sendung: 26.02.2023

 

Der Erdspiegel: Ein historischer Kriminalroman

 

Die Geschichte des "Mädchenfängers" Bichel

Eine Mischung aus Fakten und Fiktion

Unbedingt lesen. Auch für Angsthasen geeignet

 

 

Worum geht es?

 

Der Roman "Der Erdspiegel" erzählt die Geschichte des Viehhändlers Bichel, der Anfang des 19. Jahrhunderts in irgendeinem Kaff in der Oberpfalz lebt. Die Menschen in den Dörfern rundum sind arm. Bauern, die gerade das Nötigste erwirtschaften, um die Familien durchzubringen.

 

Aber vor allem die jungen Frauen haben noch Träume. Von einem besseren Leben, der großen Liebe. Und der Bichel kann ihnen helfen, sie wahrzumachen, verspricht er jedenfalls. Wenn sie in den Erdspiegel gucken, den er in seiner Kammer hat. Ein magischer Spiegel, der einem die Zukunkft offenbart.

 

Die drei Mädchen, die der Bichel auf seinen Hof lockt, haben allerdings keine Zukunft mehr, er ersticht wahlweise erwürgt sie, weidet sie aus, vergräbt die Leichenteile auf dem Hof.

 

Was sagt Kritikerin Christine Westermann?

 

"Der Erdspiegel" ist ein Roman, in dem ein Serienmörder junge Frauen tötet, im Prinzip also nichts für Angsthasen. Doch diesmal: unbedingt. Was an der Autorin Andrea Maria Schenkel liegt. Sie erzählt ohne Schnörkel und schreibt dennoch nie aus der Distanz, sie ist mittendrin im Leben der Menschen.

 

"Mädchenfänger" nennt die Autorin den Serienmörder. "Menschenschlächter" nennen ihn Chroniken aus dem 19. Jahrhunderts, denn den Viehhändler Bichel gab es wirklich. Jack the Ripper, der brutale Serienmörder aus England, soll sich den Bichel als Vorbild genommen haben.

 

Auch wenn die Geschichte vom Bichel schon mehr als 200 Jahre zurückliegt, wirkt sie kein bisschen verstaubt. Denn Menschen, sagt die Autorin in einem Interview, ändern sich nicht. Sie träumen alle von einer besseren Zukunft, in der sich ihre Träume und Wünsche erfüllen.

 

Für wen ist das Buch?

 

Ich bin ein Angsthase und doch habe ich die 186 Seiten ohne mit der Wimper zu zucken gelesen. Spricht unbedingt für die besondere Qualität dieses Kriminalromans.

Rezensionen